Wir alle wünschen uns eine erfüllte Beziehung mit einem Menschen, der uns gut behandelt und uns Nähe, Geborgenheit und Fürsorge gibt. Manche von uns leben bereits in einer solchen Beziehung. Andere wiederum vermissen genau dies in ihrer Partnerschaft. In diesem zweiteiligen Artikel soll es jedoch um die Menschen gehen, die (noch) nicht in einer Beziehung sind, wo genau dies sich jedoch anbahnt: eine Partnerschaft in Nähe und Geborgenheit. Die Zeit des Verliebtseins gilt ja allgemein als aufregend und spannend. Sie kann jedoch mit unangenehmen Gefühlen behaftet sein: Denn Verliebtsein ist auch hormoneller Stress für unseren Körper, der erst dann zur Ruhe kommt, wenn eine neue Beziehung sich festigt.

In meiner Arbeit mit meinen Klienten erlebe ich immer wieder, dass sich bei manchen von ihnen in einer solchen ja eigentlich sehr erfreulichen Situation nicht nur der bereits erwähnte hormonelle Stress, sondern auch Ängste, Panik oder ähnliche Gefühle plötzlich stark bemerkbar machen. Und nicht nur das: Ihnen ist sehr wohl bewusst, dass sie sich in einem Zwiespalt befinden. Sie erkennen, dass dieser potenzielle neue Partner, der in ihr Leben getreten ist, sehr gut zu ihnen passt und sie ausschließlich gut behandelt. Sie erinnern sich, dass sie sich genau das eigentlich immer gewünscht haben, jedoch in ihren früheren Beziehungen nie in den Genuss einer solchen Behandlung gekommen sind. Und nun steht plötzlich ein Mensch vor ihnen, der ihnen genau das gibt: Sie erfahren Nähe, Respekt, Geborgenheit, Zuneigung und Fürsorge und werden mit all den angenehmen Dingen versorgt, die wir uns ja eigentlich alle wünschen. Das steht jedoch dermaßen konträr zu bisherigem Erlebten, dass sie darauf anstelle mit Freude und Annahme eher mit Angst, Panik und Abstand reagieren. Plötzlich werden innere Mechanismen fühlbar, diesen Partner abstoßen zu wollen, um sich in einen distanzierteren Raum zurückzuziehen. Dieser Zwiespalt bereitet den Betroffenen viele Sorgen.

Wir können übrigens ein ähnliches Phänomen bei Menschen beobachten, die sich in einer Beziehung befinden, in der eine große Distanz zueinander besteht. Was wie ein Widerspruch in sich klingt, ist leider bei sehr vielen Menschen Realität. Auch sie reagieren bei unerwarteter Nähe oder Geborgenheit mit Ablehnung, Ängsten und Distanz. Obwohl auch sie sich genau das Gegenteil wünschen. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?

Wenn ein neuer Mensch in unser Leben tritt und eine Beziehung mit uns beginnt, passieren zahlreiche Dinge in uns. Interessant wird es vor allem dann, wenn dieser neue Mensch bislang ein Beziehungsmuster gelebt hat, das es so in unserem Leben noch nicht gegeben hat. Wir werden also mit etwas Neuem konfrontiert, das uns erst einmal fremd erscheint. Und das, obwohl es unseren Sehnsüchten und Wünschen entspricht. Hier gehen unsere mentale und emotionale Ebene plötzlich weit auseinander. Denn in solch einem Fall berührt dieser Mensch in uns all die unbewussten Aspekte, die Schattenanteile, die in unseren vorherigen Beziehungen unberührt geblieben sind. Unsere bisherigen Beziehungen haben uns also folglich vor der Begegnung mit diesen Schattenanteilen abgehalten, so dass wir ihnen bislang nicht begegnen mussten. Kommen wir nun also mit ihnen in Kontakt, fordert das einiges von uns ab. Wir müssen uns dann nicht nur auf eine neue Lebenssituation und unseren neuen Partner einstellen. Sondern plötzlich sind wir ganz unerwartet gezwungen, in diesen Punkten einen großen Sprung in unserer Persönlichkeitsentwicklung zu machen, möchten wir die neue Beziehung auch tatsächlich genießen können.

Wie wir einen solchen Sprung in unserer Persönlichkeitsentwicklung machen können, wie wir unseren Schattenanteilen, unseren unbewussten Anteilen begegnen und trotzdem diese Beziehung annehmen und genießen können, werden wir im zweiten Teil vertiefen.

-Eure Diana Hellers-

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Angst vor Nähe – Teil 1, Diana Hellers