In der heutigen Zeit sind wir permanent mit Veränderungen konfrontiert. Selbst Dinge, die wir vielleicht nie infrage gestellt und die wir als uns fest umgebende Säulen unseres Lebens betrachtet haben, unterliegen großen Wandlungen. Wenn heikle oder kritische Veränderungen in unser Leben treten, bekommen es viele Menschen mit der Angst zu tun: Veränderungen, auf die wir keinen direkten oder nur wenig Einfluss haben und die für uns und auch für dich existenziell sind – beispielsweise, dass dich dein Partner unerwartet verlässt oder dein Arbeitgeber dir kündigt. Das kann dich in eine große innere Krise stürzen, in der viele von uns an sich selbst zweifeln.
Suchst du dann Hilfestellungen in Ratgebern oder im Internet, stößt du oft auf die Empfehlung, Krisen als Chance zu betrachten. Du sollst also versuchen, in der Krise nicht nur Negatives, sondern auch Positives zu sehen und Möglichkeiten und Chancen zu nutzen, die sich daraus ergeben. Doch solche Ratschläge helfen dir dann kaum weiter und dir ist ganz anders zumute.
Wie kommst du überhaupt an solch einen Punkt, dass du während Veränderungen und Krisen neue Möglichkeiten in deinem Leben sehen kannst? Dazu musst du vorher verstehen lernen, wie dein Inneres in der Vergangenheit auf Krisen reagiert hat und wie es generell reagiert. Erst danach kannst du dich dem Kapitel der Chancen und Möglichkeiten überhaupt erst zuwenden. Tust du dies nicht und lässt du deine erste innere Reaktion, die meist unbewusst und plötzlich geschieht, auf die Veränderung außen vor, wirst du im Extremfall gar keine Chancen und Möglichkeiten sehen können: Du wirst mit deinem Leid der Situation lange verbunden bleiben. Warum ist das so?
Veränderungen, die ohne deine Zustimmung stattfinden, folgen den in dir verankerten Mustern. Die meisten sind so erzogen worden, dass sie im Falle einer Krise oder bei einer plötzlichen Veränderung versuchen, gegen solche Veränderungen vorzugehen. Wir kämpfen also gegen die jeweilige Situation an und versuchen bewusst oder auch unbewusst, den vorherigen Zustand wieder herzustellen. Mit anderen Worten: Wir versuchen, an dem festzuhalten, was wir bis zu diesem Zeitpunkt als sicher geglaubt hatten, und kämpfen um die Wiederherstellung der Situation. Außerdem haben viele von uns eine Erziehung erfahren, in der sie sich in solchen Situationen als Opfer der Umstände betrachten. In der Opferrolle erstarren wir: Sie macht uns generell handlungsunfähig. In beiden Fällen jedoch stürzen wir in eine destruktive Gedankenspirale, in der wir uns selbst beispielsweise die Schuld geben. Das wird unser und auch dein darauffolgendes Handeln beeinflussen.
Es gibt viele Veränderungen, die dein Leben für dich bereithält. An erster Stelle ist es für dich deshalb wichtig, dass du verstehen lernst, wie dein Inneres im ersten Moment reagiert: auf Veränderungen, auf die du keinen Einfluss hast und in denen du dir Situationen und Ereignisse eigentlich anders vorgestellt oder gewünscht hast.
Daher schaue gerne einmal rückblickend auf eine einschneidende Situation in deinem Leben. Versuche, dich daran zu erinnern, wie du im ersten Moment reagiert hast. Prüfe, ob solche Veränderungen immer wieder nach diesem Muster ablaufen, indem du deine Rückschau auch auf weitere Ereignisse in deiner Vergangenheit ausweitest. Mache dir dann im nächsten Schritt bewusst, wie oft dieses Gefühl auch heute dein Leben begleitet. Schaue beispielsweise auf deine innere Reaktion, wenn du mit einem Kommentar deines Vorgesetzten konfrontiert wirst, der auf deine Stimmungslage Einfluss hat und dir deinen Tag ordentlich vermiesen kann.
Wenn du dich detaillierter kennenlernst und verstehst, dass du entweder gegen etwas ankämpfst oder erstarrst, wird es dir in Zukunft immer leichter fallen, deine inneren Reaktionen nur zu beobachten. Diese inneren Reaktionen werden dich dann in der Folge immer weniger zu Handlungen bringen, die nur reaktiv sind und die du später bereuen könntest. Eine solche Innenschau kann sehr kraftvoll werden, weil sich dein Handeln mit der Zeit tatsächlich verändern wird. Denn deine eigenen unbewussten, destruktiven Muster werden dir bewusst.
Mit diesen Beobachtungen schaffst du es besser, die Situation loszulassen und als solche abzuschließen. Nicht zuletzt wird dein Selbstbewusstsein wachsen, da du mit der Zeit immer mehr Abstand zu unbewussten, inneren Reaktionen gewinnst. Diese werden dich immer weniger steuern, sodass du somit nicht mehr automatisiert wie auf Knopfdruck reagierst und dein Leben zurück in einen Fluss gerät, in dem Dinge leichter kommen und gehen dürfen. Mache dir also die Bandbreite deiner Gefühle immer mehr bewusst. So kannst du sie in Zukunft beobachten. Sie bestimmen jedoch deine Handlungen immer weniger. Hier kommst du an den entscheidenden Punkt: dass du mit der Zeit ganz andere Entscheidungen treffen kannst, als du das in der Vergangenheit getan hast.
Dann wird es dir leichter fallen, Situationen und Veränderungen in deinem Leben annehmen zu können. Wenn du die Situation angenommen hast, dann wirst du in der Lage sein, dich mit den Möglichkeiten der veränderten und neuen Situation zu beschäftigen. Dann wirst du auch in der Lage sein, deine Gefühle wahrzunehmen, diese jedoch nicht länger leugnen und im Unbewussten belassen. Sondern du kannst den schmerzhaften Teil einer Veränderung leichter verarbeiten und hinter dir lassen, wenn du mit Abschied konfrontiert bist. Ebenso wie du können wir alle uns auch leichter auf die Chancen einlassen, die uns Veränderungen und Krisen bringen. In Veränderungen und Krisen liegt nämlich immer beides verborgen: Abschied und neu entstandener Raum für Chancen und Möglichkeiten. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht schon vorher in unsere inneren Prozesse verwickelt werden, die eine Starre in unserem Leben bewirken.
Deine Diana Hellers
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