„Ich überlege, mich als Heilerin selbstständig zu machen. Regelmäßig habe ich aber Tage, an denen ich denke, verrückt geworden zu sein. Mich holen dann Ängste aller Art ein. Mich plagt Angst vor Misserfolg, dass ich keine Einnahmen haben werde bzw. dass diese niedriger sind als all meine Kosten für meine Seminare und Ausbildungen, dass ich meine ganze Kraft in diese Selbstständigkeit stecke und nichts dabei rauskommt. Ich habe Angst, dass ich so viel Arbeit in meine Webseite stecke und keiner meldet sich. Ich habe Angst, meine Freude daran zu verlieren und dass meine Familie Recht behält, dass ich etwas Vernünftiges hätte machen sollen, dann fühle ich mich immer wertlos. Diese Angst lähmt mich immer wieder so sehr, dass ich dann erstmal zu nichts in der Lage bin und meine Pläne einfach nur liegen bleiben. Ich bin dann ganz willenlos und habe auch keine Lust, etwas aufzubauen, weil es sowieso schief laufen kann. Wie soll ich mit der Angst umgehen, wenn sie mich so fertig macht?“
Zunächst einmal solltest du genau schauen, wo du dich auf deinem Weg befindest. Dafür kann es hilfreich sein, zu versuchen, einen klaren Blick auf deine jetzige Situation zu werfen, sie genau zu analysieren und zu entwirren. Du hast auf der einen Seite ein Ziel vor Augen: Du möchtest als Heilerin selbstständig arbeiten. Auf der anderen Seite hast du jedoch mit verschiedenen Problemen zu kämpfen: Dich plagen Versagensängste, du hast finanzielle Bedenken und deine Familiensituation belastet dich. Dies wirkt sich sogar negativ auf deine Freude und Motivation aus.
Da du vor mehreren Herausforderungen gleichzeitig stehst, solltest du dich ehrlich fragen, ob deine gesetzten Ziele zurzeit für dich real erreichbar sind oder ob diese möglicherweise überarbeitet oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden sollten. Um dies heraus zu finden, könntest du dir selbst ein paar Fragen stellen: Fühlst du dich wirklich schon bereit, dich selbstständig zu machen? Was ist dein wahrer Antrieb für diesen Wunsch? Bist du mit dir im Reinen und in deiner Mitte, egal welche Aufgaben das Leben für dich bereit hält? Was wäre, wenn du deine Selbstständigkeit erst später oder gar nicht realisiert bekommen würdest? Würde dir die Arbeit mit deinem Unternehmen auch Freude bereiten, wenn Du keinen oder nur wenig finanziell messbaren Erfolg hättest? Wie geht es dir mit deiner Selbstständigkeit, wenn diese in deiner Familie niemals Anerkennung bekommen wird? Kannst du dich auf eine Selbstständigkeit einlassen, auch wenn sie scheitern kann?
Sich als Heilerin selbstständig zu machen, ist ein Vorhaben, welches aus sehr verschiedenen Aufgaben besteht: erstens der Weg in die Selbstständigkeit, der rein praktische Akt einer Unternehmensgründung und erst im zweiten Schritt die aktive Arbeit als Heilerin. Beide Aufgaben sind wichtig und verlangen sehr unterschiedliche Fähigkeiten von dir. Sich selbstständig zu machen, erfordert Mut, Risiko- und Lernbereitschaft und kann ein finanzielles Wagnis darstellen. Als Heilerin sein Geld zu verdienen, bedeutet, täglich mit Menschen zu arbeiten, die ihre Probleme an dich herantragen werden, welche von dir aufgefangen werden müssen. Dies kann dir erst gelingen, wenn du über eine gefestigte Psyche verfügst und die von dir geschilderten Probleme in den Griff bekommen hast. Du musst für eine solche Arbeit mit dir selbst im Reinen sein. Dies ist neben deiner Ausbildung und deinem Wissen die wichtigste Voraussetzung für deine Heilarbeit mit Klienten.
Bevor du also weiter Zeit und Kraft in Deine Selbstständigkeit investierst, würde ich dir empfehlen, an deiner psychischen Entwicklung zu arbeiten und belastbarer zu werden. Dies bedeutet konkret, dich mit deinen Versagensängsten, Geldsorgen, deiner Familiensituation und deinen Motivationsschwierigkeiten auseinander zu setzen. Wie willst du beispielsweise den Ängsten deiner Klienten begegnen, die viel größer sind als die deinen, wenn dich deine eigenen Ängste willenlos machen und lähmen? Wie willst du deinen Klienten bei Familienkonflikten helfen, wenn du dich in deiner Familie selbst bei Auseinandersetzungen wertlos fühlst? All diese belastenden Gefühle werden dich auch dann regelmäßig einholen, wenn du dein Unternehmen irgendwann gegründet hast. Sie stehen deinem Unternehmen so lange im Weg, bis du sie vollständig in dir gelöst hast.
Um deinen Versagensängsten zu begegnen, empfiehlt es sich, beim Weg in die Selbstständigkeit nicht gleich alles auf eine Karte zu setzen. Halte dein Risiko klein und versuche nach Möglichkeit, den Übergang in die Selbstständigkeit Schritt für Schritt zu vollziehen. Es hat in deiner Situation durchaus seine Vorteile, den Prozess des Unternehmensaufbaus in die Länge zu ziehen. So kannst du die Zeit ohne Klienten nutzen, um dich mit deinen verschiedenen Ängsten auseinander zu setzen und zu untersuchen, was wirklich dahinter liegt. Dies ist auch sehr im Interesse deines Unternehmens, denn es wird dir mehr schaden als nutzen, wenn du deinen Klienten aufgrund deiner eigenen Probleme nicht gut genug helfen kannst und dein Ruf als Heilerin darunter leidet. Je mehr innere und äußere Probleme du gelöst hast, desto mehr Größe wirst du ausstrahlen. Dieser Aspekt ist zum Beispiel wesentlich wichtiger, als der Aufbau einer Internetseite.
Grundsätzlich solltest du dir zudem immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Welt nicht untergeht, wenn dein Unternehmen anfangs noch keinen Gewinn abwerfen oder du ohne Klienten dastehen solltest. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, deine Motivation für deine geplante Selbstständigkeit noch einmal zu prüfen. Bist du total begeistert und getragen von deiner Vision, dich selbstständig zu machen? Wenn du bereits vor Beginn deiner Selbstständigkeit Angst hast, bei ersten Misserfolgen die Freude zu verlieren, dann solltest du deine Freude und Liebe zu deiner Tätigkeit hinterfragen. Freude ist immer ein Wegweiser, und zeigt, dass man seiner Berufung folgt. Tust du etwas mit Liebe, wird sich das automatisch auf die Qualität deiner Arbeit auswirken und dadurch auch Klienten ansprechen. Als Heilerin wirst du deinen Klienten gegenüber sehr viel Verantwortung tragen müssen. Deine Freude und Liebe zu deiner Arbeit sollten so stark sein, dass sie dich auch durch schwere Fälle und Zeiten tragen können, die so oder so nicht ausbleiben werden. Schwere Zeiten gehören zum Leben genauso dazu wie leichte und angenehme.
Freude solltest du bereits bei der Erschaffung deines Unternehmens empfinden und nicht erst zu dem Zeitpunkt, wenn du Heilarbeit praktisch ausübst und Geld dafür bekommst. Deine Klienten werden ein feines Gespür dafür haben, ob dein Unternehmen mit oder ohne Freude erstellt worden ist. Vielleicht wäre es eine Idee für dich, dein Unternehmen erst einmal als ein Hobby zu betrachten, ohne Druck, Termine und Verpflichtungen? Hobbys kosten oft Geld, und das wird meist gerne in Kauf genommen.
Auch der Besuch von Seminaren, die deiner Ausbildung dienen, sollten aus Freude an der Sache und nicht als eine kostenintensive Notwendigkeit betrachtet werden. Seminare sollten dich immer weiterbringen, deine Fähigkeiten verbessern und dir in deiner Entwicklung helfen, damit du deinen Klienten besser helfen kannst. Du besuchst Seminare für dich und deine Klienten, und nicht, um sie irgendwann finanziell wieder rein zu bekommen. Deine beschriebenen Gedanken basieren derzeit noch auf Mangel.
Als letzten Tipp möchte ich dir mit auf den Weg geben, dass du dir wohl überlegst, mit wem du über deine geplante Selbstständigkeit sprichst. Leute, die dich demotivieren und dir wenig zutrauen, weil sie selbst nie Grenzen überschritten haben, sind keine guten Ratgeber. Du solltest Gesprächspartner außerhalb der Familie und aufbauende Kontakte suchen, die vielleicht an einem ähnlichen Punkt stehen, wie du, damit ihr euch gegenseitig motivieren, kritisch betrachten und voran bringen könnt.
-Deine Diana Hellers-
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