In der heutigen Zeit sind viele Menschen erschöpft und müde. Es gibt vieles, was an ihrer Energie zerrt: seien es Sorgen über die eigene Zukunft, Unsicherheit in der Beziehung, Spannungen in der Familie und ein negativ gestimmtes soziales Umfeld. Oder Unsicherheiten in Bezug auf den Arbeitsplatz und die Nachrichtenlage, die schlicht keine positiven Meldungen zu verkünden hat … Die Liste ließe sich noch weiter fortführen. Gleichzeitig scheint der Alltag immer hektischer zu werden, weil immer mehr in immer kürzerer Zeit geschieht.
All die Aspekte in deinem Leben, die dich erschöpfen und ermüden, sind Aspekte, die nicht mehr zu dir passen und wo Veränderungen an die Tür klopfen. Erkennst du dies nicht und wirkst du dem nicht entgegen, bedeutet das enorme innere Spannungen für dich. Diese inneren Spannungen kosten dich noch mehr Energie, als du ohnehin für deinen vollgepackten Alltag benötigst. Doch was kannst du tun, um dich in deinem Alltag wieder besser und kraftvoller zu fühlen? Auch für Veränderungen brauchst du schließlich Kraft und Energie.
Dass die Aspekte, die Spannungen in dir erzeugen, in erster Linie dazu dienen, mit dir und deinem Leben in Einklang zu kommen: Das weißt du sicherlich, wenn du dich schon eine Weile mit deinem Inneren beschäftigt hast und meinen Artikeln folgst. Denn wir leben in einer Zeit enormer Umbrüche und du solltest diese Zeit für innere Veränderungen nutzen. Das bedeutet, dass du all das anschauen und auch verändern musst, was Spannungen in dir erzeugt. Denn es kostet deine eigene Energie, die dir dann an anderer Stelle nicht mehr zur Verfügung steht. Folglich wirst du müde. Doch dies ist ein Weg, der recht schwierig ausfallen kann und der Zeit benötigt.
Es gibt jedoch noch eine weitere Ebene, die dir hilft, deine Energie zu stärken: Du kannst beginnen, nach deiner inneren Uhr zu leben. Dies ist besonders für diejenigen wichtig, die ihre inneren Spannungen noch nicht so recht einzuordnen wissen und dennoch mehr Energie für ihre Aufgaben und ihren Alltag benötigen. Wenn du nach deiner inneren Uhr lebst, wirst du für die Aufgaben, für die du rein biologisch am besten bereit bist, weniger Energie aufwenden müssen – anders, als wenn dies zu einer anderen Zeit geschehen würde.
Das Problem jedoch ist, dass unsere Gesellschaft im Großen und Ganzen darauf aufbaut, dass alles Wichtige frühmorgens stattfindet. Du stehst zeitig auf, gehst zeitig zur Arbeit. Als Kind wurdest du morgens geweckt, um in die Kindertagesstätte gebracht zu werden oder in die Schule zu gehen. Das ist für Menschen, deren natürliche innere Uhr auf einen früheren Tagesrhythmus ausgelegt ist, alles kein Problem.
Kannst du jedoch dein Optimum an Energie nicht morgens, sondern erst mittags oder gar erst abends bereitstellen, wird es für dich in der herkömmlichen Gesellschaftsstruktur schwierig. Denn das bedeutet, dass du am Morgen viel mehr Energie aufwenden musst, als du für die gleiche Tätigkeit zu einer anderen Tageszeit gebraucht hättest.
Daher beginne, dich mit deinem inneren Rhythmus und damit auch mit deiner inneren Uhr vertraut zu machen. Fange an, danach zu schauen, wann du dich müde fühlst und wann du von allein wach wirst. Versuche als Erstes, deinen Alltag mehr in diese Richtung zu verschieben, dass du deinem natürlichen Schlafbedürfnis nachkommen kannst. Wenn sich dein Schlafzyklus an deine inneren Bedürfnisse anpasst, steht dir schon sehr viel mehr Energie zur Verfügung, als wenn du oft zu müde bist.
Während es Menschen gibt, denen es am besten geht, abends um zehn Uhr im Bett zu liegen, morgens um sechs Uhr aufzustehen und sich tagsüber topfit zu fühlen, gibt es auch Menschen, bei denen das ganz und gar nicht so ist. Sie können ihr Optimum vielleicht erst dann leben, wenn sie nachts um drei Uhr zu Bett gehen, dafür aber auch erst ab elf Uhr wieder in ihren Tag starten.
Wichtig für dich ist, dich langfristig zu beobachten, herauszufinden, wann deine Schlafenszeiten sind, und deinen Alltag infolgedessen immer mehr darauf abzustimmen. Den Tag unausgeschlafen zu beginnen, ist ein enormer Raub an deiner Energie. Wenn du beispielsweise erst tief in der Nacht Schlaf benötigst, wirst du dich schwer damit tun, abends früh zu Bett zu gehen, dann Schlaf zu finden, der tatsächlich erholsam ist, und morgens wieder zeitig aufzustehen.
Doch nicht nur der Schlaf hat Auswirkungen darauf, ob du dein Optimum leben kannst oder nicht. Alle Bereiche deines Lebens kannst du neu betrachten, wenn du dich mit deiner inneren Uhr befasst. Bereits bei einem veränderten Schlafverhalten wird dir logisch und klar erscheinen, dass auch dein Hunger deinem eigenen Zyklus unterliegt. Hunger kann nicht darauf abgestimmt werden, dass du beispielsweise Punkt 12.00 Uhr zu Mittag isst.
Du solltest außerdem herausfinden, wann du Sport treiben solltest oder Aufgaben erledigst, bei denen eine starke Denkleistung erforderlich ist. All dies unterliegt deinem eigenen Rhythmus und du kannst in jedem Bereich besser sein, was dein Inneres wiederum befriedigt.
So solltest du dich mit allen Dingen beschäftigen, die du in deinem Alltag regelmäßig tust, und sie nach und nach deiner inneren Uhr anpassen. Nachdem du also deinen Tag- und Nachtrhythmus kennenlernst und dein Leben in diese Richtung anzupassen beginnst, kannst du dies auf immer mehr Ebenen in deinem Leben ausweiten. Finde dann heraus, wann du deine Zeit hast, in der du dich am besten konzentrieren kannst. Lege in diese Zeit all die Aufgaben, die Konzentration benötigen.
Das Gleiche gilt für Sport. Es gibt für dich eine eigene Tageszeit, in der dein Bewegungsdrang am größten ist. Wenn dies am Nachmittag sein sollte, ist es wenig sinnvoll, Trainingseinheiten auf den Morgen und vielleicht noch vor deinen Arbeitsbeginn zu legen.
Ähnliches gilt für das Nachtleben. Ist deine innere Uhr darauf ausgelegt, dass du nachts Schlaf benötigst, dann hast du Probleme mit einer Feier am Abend und verspätetem Essen nach dem Training am Abend: im Gegensatz zu Menschen, die die Nacht zum Tag machen. Für dich ist wichtig zu wissen, dass du immer, wenn du an deiner inneren Uhr vorbeilebst, ein Stück weit dich selbst übergehst. Du wirst in der Folge für die gleichen Dinge mehr Energie benötigen, als wenn du dich nach deiner eigenen Zeit richtest.
Dafür musst du jedoch auch wieder Herr deiner Zeit werden. Das bedeutet in der Konsequenz, dass du auch mit deinem Arbeitgeber abklären musst, inwiefern Arbeitszeiten verschoben werden können. Das hat auch für ihn den Vorteil, dass du deutlich produktiver bist, wenn deine innere Uhr auf deine Arbeit abgestimmt ist. Dein Alltag wird sich so insgesamt deutlicher entspannen. Du wärst zufriedener mit dir und würdest auch auf anderen Ebenen immer mehr in Einklang mit deinem Leben kommen. Denn lebst du nach deiner inneren Uhr, spürst du viel klarer, was du brauchst, als wenn du das in einem Zustand dauerhafter Erschöpfung tun würdest.
Mache dir bewusst, dass mit dir nichts falsch ist, wenn du mit den Typen von morgens oder abends nicht mithalten kannst. Beobachte viel eher für dich, wie dein Tag beginnt, verläuft und endet, wenn du dich nach deinem natürlichen Gefühl richtest. Das bedeutet nämlich, dass du dich zu den anstehenden Aufgaben und Phasen des Tages weniger überwinden musst. Aufgaben gehen dir dann leichter von der Hand.
Lebst du nach deiner inneren Uhr anstatt gegen sie, wird deine innere Kraft stärker und dies wird dir helfen, immer mehr aus deiner inneren Mitte heraus zu leben. Es geht im Leben also nicht nur darum, offensichtliche Spannungsfelder zu bereinigen. Sondern auch darum, dein Leben deiner inneren Uhr anzupassen. Dein Leben in deinem eigenen Rhythmus würde einfacher sein.
Deine Diana Hellers
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