„Seit dem Besuch eines Seminars fühle ich nur noch Hass. Hass gegen Menschen, die mich nerven, meine Mutter, gegen sie fühle ich auch Ekel, und Hass allgemein gegen alles. Ich habe außerdem hohe Schulden und mache mir ständig Sorgen. Im Moment hilft mir Geld, das ich von einem Bekannten geliehen habe, mich durch meinen Urlaub zu bringen, aber wie geht es danach weiter? Ich sehe eine Verbindung zwischen Hass und Selbsthass. Ich sehe auch bei anderen sofort, was mich auch bei mir beschäftigt. Fange ich mir jetzt über die anderen wieder den Hass ein, den ich im Seminar losgelassen habe? Ich bin so frustriert und will mich so nicht mehr fühlen.“

Das Seminar hat bei dir ganz offensichtlich deinen unterdrückten Hass in Bewegung versetzt, so dass du ihn jetzt sehr deutlich spürst und ihm nicht mehr aus dem Weg gehen kannst. Damit kannst du ihn auch nicht länger unterdrücken, wie du es mit großer Wahrscheinlichkeit in der Vergangenheit getan hast.

Hass ist unser kraftvollstes destruktives Gefühl überhaupt. Hat unsere Energie die Information Hass in sich gespeichert, ist sie sehr zerstörerisch. So wie du es beschreibst, trennt dich dein Hass von anderen Menschen, jedoch auch von dir selbst und der Weiterentwicklung deines Lebens. Du wirst in diesem Zustand kaum in der Lage sein, Mitgefühl für dich und dein Leben, für deine Mutter oder für deine Mitmenschen zu empfinden. Das bedeutet für dich konkret, dass du entgegen deiner Annahme deinen Hass im Seminar auch noch gar nicht losgelassen hast. Sondern du bist überhaupt erst mit diesem abgespaltenen Gefühl in Kontakt gekommen.

Versuche deshalb bewusst wahrzunehmen, wie tief dieses Gefühl in dir verankert ist, wie hart es dich über andere urteilen lässt und welche Härte insgesamt in diesem Gefühl steckt. Tritt einen Schritt beiseite und versuche dich in diesem Gefühl zu beobachten und auch aushalten zu lernen. Da du schreibst, dass du dich so nicht mehr fühlen möchtest, versuchst du diesem Gefühl noch immer aus dem Weg zu gehen. Das reine Beobachten und eine Neugier für dieses Gefühl zu entwickeln, kann dir genau hier helfen, dieses Gefühl annehmen zu lernen und letztendlich zur Summe all deiner Gefühle wieder hinzuzufügen. Deine Beobachtung und dein Kontakt zu diesem Gefühl werden die alte gespeicherte Information von Hass nach und nach transformieren. Das bedeutet, dass du, wenn du das Gefühl von Hass annimmst, so wie ich es eben aufgelistet habe, nicht länger hasserfüllt durch deinen Tag gehen musst. Denn das Annehmen des Hasses und das In-Kontakt-Treten mit der darin gebundenen Energie wird die Information Hass transformieren und infolgedessen wird dir diese Energie wieder als freie Lebensenergie zur Verfügung stehen. Die kraftvolle Energie, die also in dir gebunden und gegen dich und dein Leben gerichtet war, wird dir und deinem Leben wieder als Lebensenergie zur Verfügung stehen.

Erlaube auch, dass deine Themen sich dir zeigen dürfen, wenn du anderen Menschen begegnest. Jede Begegnung hilft dir, dir selbst zu begegnen und weitere Aspekte in dir zu beleuchten, so dass du noch unbewusste Aspekte deines Hasses kennenlernen kannst. Es ist wichtig, dass unbewusster Hass bewusst wird, als dass er sich weiterhin beispielsweise über Schulden ausdrückt oder darüber, dass du deine Mutter zutiefst ablehnst und dein Leben damit insgesamt in einer Starre festhältst, aus der du dich nicht befreien kannst. Das bedeutet, dass immer, wenn du bei anderen Menschen regelmäßig ähnliche Themen wahrnimmst, auch du mit unbewussten Aspekten dieses Themenkomplexes in dir verbunden bist. Sie verschaffen dir, derzeit zwar noch unbewusst, einen tieferen Zugang zu dir.

Verschließe dich also nicht vor den Begegnungen, weil du befürchtest, du könntest dir wieder etwas einfangen. Solche Gedanken entstehen nur aus Angst heraus. Auf Angst basierende Gedanken werden dich da festhalten, wo du heute bist. Betrachte deshalb ganz im Gegenteil jede dieser Begegnungen als Chance, Aspekte in dir kennenzulernen, die du dann versorgen kannst. Denn ohne diese Menschen würdest du den Zugang zu diesen Aspekten nicht bekommen und sie weiterhin als blinde Flecken mit dir herumtragen, die dein Leben bestimmen.

Heilung geschieht immer umfassend und vollkommen. Wenn du dich anderen hingibst und für sie da bist, versorgst du auch immer etwas in dir. Nur so wirst du dein Muster nach und nach lösen und anstelle der alten destruktiven Informationen kann etwas treten, das lebensbejahend und dem Leben zugewandt ist. Jede entgegengesetzte Reaktion, also beispielsweise darüber nachzudenken, dass du dir über andere Menschen wieder Hass einfangen könntest, bedeutet Angst und Rückzug vor etwas, das in dir selbst noch immer verborgen liegt. Das ist aber das, was du bereits dein Leben lang mit deiner Energie gemacht hast. Aus Angst, sie sei zu kraftvoll, hast du sie stattdessen zurückgehalten. Infolgedessen richtet sie sich gegen dich und dein Leben und du bist beispielsweise in den finanziellen Mangel geraten.

Durch Bewusstseinserweiterung wird es dir leichter fallen, deine Themen immer mehr mit Distanz zu betrachten, einen Abstand zu ihnen herzustellen, anstelle dich blind von ihnen leiten zu lassen, da deine tiefe Identifikation mit ihnen nach und nach wegfällt. Nimm die Begegnung mit deinen Gefühlen von daher dankbar an, anstelle davor wegzulaufen. Es mag im Moment nicht schön aussehen. Es mag sich ungemütlich anfühlen, wenn es plötzlich in dir hochkommt. Aber betrachte es auch einmal so: Das, was du mit dieser Energie bislang geschaffen hast, ist doch im Gesamtbild noch viel ungemütlicher, oder? Geldmangel, Unfreiheit, Menschen hassen oder verurteilen und darüber nachdenken zu müssen, ob das Geld für den Urlaub oder Lebensunterhalt reicht usw.

Lass dein Bewusstsein von daher an deinem Thema Hass weiterarbeiten, öffne dich dem, wenn es dir jetzt so intensiv begegnet. Denn, ob du willst oder nicht, es ist sowieso in dir. Nur so kommt dein Leben wieder in eine Dynamik und kann sich nach vorne ausrichten, anstelle in Wiederholungsschleifen festzuhängen, die deinem Leben entgegengerichtet sind.

Gib dir Zeit, dieses Thema in dir arbeiten zu lassen. Besuche keine Seminare mit dem Ziel, dich oder dieses Thema weniger fühlen zu müssen. Seminare empfehlen sich viel eher erst dann wieder für dich, wenn du das Gefühl hast, etwas Großes bewältigt zu haben und daraus gewachsen zu sein. Gib dir Raum für deine inneren Prozesse, anstelle mit Hilfe von Seminaren nach neuen Strategien zu suchen, wie du ihnen auch in Zukunft aus dem Weg gehen kannst. Du wirst fühlen, wann es soweit ist, weil sich jegliche Gefühlsqualitäten in dir vollkommen verändern werden, wenn du so große Themen in dir transformiert hast.

-Deine Diana Hellers-

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Hass auf die Welt, Diana Hellers