„Ich würde mich gern entwickeln, aber ich habe nie Zeit für Meditation. Wie soll ich das hinbekommen, wenn mein Tagesablauf so voll ist und alle immer so viel von mir wollen, dem ich dann nachkommen muss?“
Wir Menschen haben alle gleich viel Zeit. Das, was du und jeder aus seiner Zeit macht, ist jedoch von Mensch zu Mensch sehr verschieden. An erster Stelle muss dir bewusst werden, dass du es dir wert sein musst, dir regelmäßig Zeit für dich zwischen all deinen Aufgaben einzuräumen. Wenn du es dir wert bist, werden dir dein Wille und deine bewusste Entscheidung, dich mehr um dich selbst zu kümmern, helfen, Zeiten für dich einräumen zu können und auch das Verständnis deines Umfeldes dafür zu gewinnen.
Du solltest an zweiter Stelle der Frage nachgehen, wieso du eigentlich keine Zeit hast. Menschen, die über Zeitmangel klagen, begeben sich oft unbewusst in viele Verpflichtungen, Aufgaben und Abhängigkeiten, damit sie keine Zeit haben, mit ihren inneren Themen in Kontakt zu kommen. Diese können nämlich oft Angst machen. Viele Verpflichtungen und Aufgaben schützen uns davor, weder die inneren Themen noch die Angst fühlen zu müssen. Dieses Verhalten ist meist schon automatisiert. Du könntest für dich schauen, ob dies auch auf deine Lebenssituation zutrifft.
Ein dritter wichtiger Aspekt ist folgender: Deine Vergangenheit hat zu deiner jetzigen Situation geführt. Bislang war es so, dass du dich und deine Bedürfnisse und Wünsche weniger wichtig genommen hast, als die zu erledigenden Aufgaben, denn sonst würdest du heute nicht vor den von dir beschriebenen Problemen stehen. Dennoch machen dich all diese Aufgaben und Verpflichtungen auf Dauer nicht glücklich, da du durch diese Dauerbeschäftigung nicht mit deinem Inneren in Kontakt bist und dich dies von dir selbst ablenkt. Dadurch verlierst du dich im Außen, was du als unbefriedigend empfindest. Dies muss dir erst bewusst werden, bevor du etwas an deiner momentanen Situation ändern kannst.
Die vielleicht wichtigste Frage, die du dir in deiner Situation selbst stellen solltest, ist die, ob du ganz ehrlich auch wirklich mehr Zeit für Meditation haben willst. Oder ist es nicht auch einfacher für dich, keine Zeit für Meditation zu haben und so deinen inneren Themen aus dem Weg gehen zu können?
Meist läuft sehr unbewusst ab, dass es Menschen schmeichelt, viel gebraucht zu werden und sie in dem Glauben stärkt, wichtig zu sein. Hier musst du Acht geben, dass solche Gefühle nicht überhand nehmen und dich in eine falsche Richtung führen. Dies wird nämlich nicht glücklich machen, weil es auf Dauer nicht erfüllend ist. Deiner Leserfrage entnehme ich, dass es dich nicht befriedigt, nur für andere da zu sein und dich selbst dabei zu vernachlässigen. Das sind Aspekte, die du in die Analyse deiner Situation einbeziehen solltest. Analysiere gern all deine Aufgaben im Leben und schaue, welche dich davon ablenken, Zeit allein mit dir zu verbringen.
Untersuche auch gerne, wieso du bisher so vielen Beschäftigungen nachgegangen bist. Wovor bist du bisher weggelaufen? Wieso kommt deine Suche nach Zeit gerade jetzt auf? Was hat sich bereits verändert, dass du zu diesem Bewusstsein, keine Zeit zu haben, gekommen bist? Solche und ähnliche Fragen könntest du dir im Laufe der Zeit stellen, um dich und deine momentane Lebensphase besser zu verstehen.
Kommst du bei der Frage, ob du wirklich Zeit für Meditation haben willst, zu einem eindeutigen „Ja“, dann nimm gerne Ratschläge zum Thema Zeitmanagement in deine Planung auf, ohne dich jedoch in ihnen zu verlieren. Triff eine kraftvolle Entscheidung, dass du es dir wert bist, dir ab jetzt mehr Zeit für dich einzuräumen. Radikale Änderungen deiner Gewohnheiten sind jedoch nicht ratsam und könnten dich rasch demotivieren und dein Umfeld zu stark verwirren. Beginne deshalb langsam. Anfangs reichen täglich 5 Minuten Rückzug für eine Meditation aus. Baue diese Zeit erst im weiteren Verlauf weiter aus. Ist es dir möglich, gleich zu Beginn nach deiner Entscheidung mehr Zeit einzuräumen, so tu dies gerne. Achte jedoch darauf, dass Meditation und Zeit für die eigene Entwicklung eine Auszeit darstellen sollen, eine Zeit in der du Kräfte sammelst. Diese Zeit sollte nicht zu einem weiteren Punkt auf einer Erledigungsliste werden, der schnell noch abgearbeitet werden muss. Sei es dir wert, diese heilige Zeit für dich zu haben.
Solltest du nun immer noch unsicher sein, so kann es für dich ratsam sein, dich selbst mit ein paar Grundsatzfragen zu konfrontieren. Prüfe deine Aufgaben gerne einmal sehr kritisch darauf, ob das, wofür du bisher Zeit investierst, es auch wirklich wert ist. Machen deine Aufgaben dich tief glücklich, erfüllen sie dich, beleben sie dich? Oder sind sie kräfteraubend, anstrengend, auslaugend? Es gibt regelmäßig Aufgaben im Leben, die man zwar nicht mag, aber im Gesamtkontext einer erfüllenden Aufgabe notwendig sind. Hier gilt es zu unterscheiden zwischen solchen Aufgaben, die dich auf deinem Weg weiter bringen und Aufgaben, die du nur der Anderen wegen tätigst und die deinen Tag füllen, dich selbst aber nicht erfüllen. Solche Aufgaben solltest du versuchen zu verringern und durch Zeit für dich selbst zu ersetzen.
Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Dennoch hat der Tag für jeden Menschen gleich viele Stunden. Wie jeder einzelne seine Zeit einteilt, ist jedoch so verschieden, wie es Menschen gibt. Deshalb entscheide ganz für dich, wie viel du von der dir gegebenen Zeit mit dir, Meditation und deiner Entwicklung und wie viel davon für Andere verbringen willst. Diese Entscheidung kannst nur du treffen und letztendlich kannst auch nur du dir diese Zeit einräumen. Das kann niemand für dich tun. Nutze deine Zeit insoweit richtig für dich, als dass du mit dir im Reinen bist und Harmonie in deiner Zeitaufteilung empfindest. Fülle deine Zeit insgesamt mehr mit Dingen, die dich erfüllen. Nimm dir gerne mehr Zeit für Dinge, die dir wichtig sind, dann wird sich das Bedürfnis nach Rückzug insofern verändern, als dass es nicht eine Auszeit aus dem Alltag wird, sondern eine Zeit, für die du sehr dankbar sein wirst und die dir die nächsten Schritte in deiner Entwicklung ermöglicht.
-Deine Diana Hellers-
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