„Immer, wenn ich an meinen Vater denke, treten bei mir extreme Kopfschmerzen auf. Ich versuche dann bewusst, mich an die schönen Zeiten mit ihm zu erinnern, auch wenn diese eher selten waren. In meiner Kindheit war ich immer wieder seinen plötzlichen Wutausbrüchen ausgesetzt, und das, solange ich mich zurückerinnern kann. Je mehr ich versuche, dass meine Kopfschmerzen verschwinden, desto stärker werden sie. Nun will ich meinem Vater nicht nachtragend sein, da er nicht mehr lebt, und versuche gut an ihn zu denken. Wieso lösen die Gedanken an meinen Vater solche Kopfschmerzen aus?“
Wunden, die Schmerzen erzeugen, wie die von dir beschriebenen Kopfschmerzen, gehen immer auf unschöne Erfahrungen zurück, die meist in der Kindheit stattgefunden haben und nicht mehr erinnert werden.
Insbesondere traumatische Erfahrungen, meist in Zusammenhang mit den Eltern, werden häufig nicht nur abgespalten, sondern auch verleugnet. Dies tritt besonders dann auf, wenn das Kind in einem Umfeld aufwächst, wo sich traumatische Erfahrungen durch beispielsweise regelmäßige Wutausbrüche des Vaters oder auch einer anderen nahestehenden Person wiederholen. Für das Kind ist die Abspaltung und Verleugnung zum Zeitpunkt der traumatischen Erfahrung notwendig, da es von den Eltern abhängig ist. Durch die Abspaltung und Verleugnung der eigenen verletzten Anteile kann das Kind seinem Vater weiterhin nahe sein und trotz der regelmäßigen Verletzungen eine Beziehung zu ihm aufbauen und halten, von der das Kind sowohl rein praktisch als auch emotional abhängig ist, um zu überleben.
Energetisch werden Wunden aus traumatischen Erfahrungen tief im Inneren nahe der Pranaröhre, meist in den unteren Chakren, abgelegt. Dort sind sie fast unsichtbar, da sie aufgrund ihrer Verleugnung farblos werden und im Licht der Pranaröhre nur sehr schwer gesehen werden können. Jede Abspaltung einer traumatischen Erfahrung und jede Verleugnung eines eigenen Anteils führt dazu, dass der Betroffene Stück für Stück seiner Gefühle beraubt wird und damit weniger intensiv fühlen kann. Geschieht dies häufiger, stumpft der Mensch immer mehr ab und fühlt sich und sein Umfeld immer weniger.
In deinem Fall sind deine beschriebenen Kopfschmerzen dein einzig möglicher Zugang an das Ereignis, welches eine solche Wunde erzeugt hat. Nur über die Kopfschmerzen kannst du dich deiner unbewussten, abgespaltenen und nicht mehr erinnerbaren Wunde in deinem Energiesystem annähern. Dabei ist weniger wichtig, ob du dich an das Ereignis erinnern kannst. Viel wichtiger ist, Zugang zu diesem Anteil zu bekommen, der schon so lange nicht mehr als Teil von dir wirkt. Sein Wirken richtet sich genauso wie die Wutanfälle deines Vaters gegen dich.
Heilung geschieht allein schon dadurch, dass dein Schmerzgefühl in deinem Kopf deine Aufmerksamkeit stark auf sich zieht. Denn Energie folgt der Aufmerksamkeit, was bedeutet, dass deine eigene Heilenergie konzentriert zu deiner Wunde fließt. Deshalb ist der Schmerz als solcher nicht schlecht und sollte auch nicht durch Strategien vermieden werden. Vielmehr sollte das Bewusstsein und jegliche Aufmerksamkeit intensiv auf den Schmerz gelenkt werden, damit diese Wunde durch diese Aufmerksamkeit und Energie schneller heilen kann. Der Schmerz führt dich auf direktem Wege in einen Heilprozess, der dein Inneres wieder vervollständigt und so deinem Wachstum dient.
Da du jedoch versuchst, durch positive Gedanken an deinen Vater von deinen Kopfschmerzen abzulenken, störst du diesen Energiefluss in dir und entziehst diesem unbewusst stattfindenden Heilprozess Energie. Schöne Momente und Erinnerungen an deinen Vater haben in der Vergangenheit keine Wunden erzeugt. Deshalb ist es kontraproduktiv, genau in den Schmerzphasen vom Schmerz ablenken zu wollen und so den eigenen Heilungsprozess zu unterbrechen. Versuchst du während deiner Kopfschmerzen, diesen mit positiven Erinnerungen an deinen Vater zu begegnen, wo doch immer, wenn du an ihn denkst, Kopfschmerzen auftreten, so hältst du deine Verleugnung und Abspaltung mit all deiner Kraft aufrecht. Der Anteil, der sich über den Schmerz bemerkbar macht, muss damit noch intensiver auftreten, was den Schmerz verstärken kann, damit er irgendwann wieder wahrgenommen wird. Wunden, Abspaltungen und Verleugnungen werden immer nur durch schmerzhafte und hässliche Erfahrungen erzeugt. Daher kann auch der Weg der Heilung schmerzhaft sein und, wie in deinem Falle, Kopfschmerzen verursachen.
Um Heilung zu erfahren, empfehle ich dir, vor allem auch die hässlichen Aspekte in Bezug auf deinen Vater in den Momenten deiner Kopfschmerzen zuzulassen und anzuschauen, sie in dein Gefühlsleben mit einzubeziehen und nicht auszuschließen. Fühle gerne intensiver in die verletzten schmerzhaften Erinnerungen hinein und achte darauf, dass sich auch unangenehme Gefühle wie Wut, Hass und, ganz tief unter diesen lauten Gefühlen, schließlich die Trauer zeigen dürfen, damit du all diese abgespaltenen Gefühle und vor allem deine abgespaltenen Anteile wieder annehmen kannst. Ansonsten werden dich deine Wunden bzw. diese unbewussten Anteile in gewisser Hinsicht dirigieren und weiterhin Kopfschmerzen sowie plötzliche Gefühlsschwankungen erzeugen.
-Deine Diana Hellers-
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