Viele von uns finden sich regelmäßig in Situationen wieder, die innerlich fordernd sind. Wir sind dann Wut, Angst, Neid, Eifersucht oder ähnlich unerwünschten Gefühlen in uns selbst ausgesetzt. Aufgrund von belastenden Lebenssituationen und negativen Ereignissen werden wir dann von quälenden Gedanken heimgesucht, so dass es uns noch tiefer in diese unangenehmen Gefühle hineinzieht. Es fällt uns dann schwer, unser Leben und uns selbst auszuhalten. Daher werde ich oft gefragt, wie man denn mit solchen Lebenssituationen und trotz dieser quälenden Gefühle zu einem glücklichen und erfüllten Leben finden kann. Meine Antwort auf diese Frage kann eigentlich sehr kurz ausfallen: Schließe mit dir und deinem Leben Frieden.

Nun, wie macht man das?

Der erste Schritt besteht immer darin, dass wir aufhören zu kämpfen. Wir führen tagtäglich so viele Kämpfe, sei es gegen unseren Chef oder in unserer Beziehung gegen unseren Partner. Wir müssen jedoch wieder lernen, trotz dieser äußeren Umstände innerlich erst einmal wieder ruhig zu werden, anstelle gegen diese zu wettern. Nur so können auch die äußeren Umstände zur Ruhe kommen. Wird die Welt im Außen ruhiger, werden auch wir wieder ruhiger. Es ist ein Wechselspiel, bei dem der erste Schritt jedoch nicht in den äußeren Umständen, sondern in uns selbst stattfinden muss. Wir wehren uns oft dagegen, dass Ruhe und Frieden in uns einkehren. Denn die unruhigen äußeren Umstände halten uns beschäftigt und abgelenkt, und zwar in erster Linie von uns selbst. Sind wir nicht länger abgelenkt und beschäftigt, sondern werden ruhig, kommen wir automatisch mit unseren verborgenen und unterdrückten Gefühlen in Kontakt. Und das macht uns Angst. Um dem nicht zu begegnen und uns weniger zu fühlen, bleiben wir paradoxerweise lieber im Kampf gegen die äußeren Umstände in unserem Leben verhaftet. Wir müssen uns also uns selbst und unserem Leben hingeben, uns mit diesen Widerständen, die wir mit unserem Kampf aufrechterhalten, auseinandersetzen. Denn ob wir wollen oder nicht: All diese unerwünschten Gefühle sind in uns da und sie möchten gesehen und geheilt werden.

Das bedeutet, dass wir akzeptieren müssen, dass wir jetzt genau da sind, wo wir sind. In genau der Situation, so wie sie ist. Jeder Versuch, diese Situation ändern zu wollen, hindert uns daran, sie zunächst zu akzeptieren. Und wir kämpfen nicht nur gegen unsere derzeitige Situation, sondern auch gegen uns selbst. Wir fühlen uns dann weniger, haben mehr Distanz zu unserem Inneren und können damit auch nicht in vollem Umfang zulassen, dass es uns nicht gut geht. Wenn wir uns weniger fühlen, trennen wir auch etwas in uns von uns ab. Das ist der Preis, den wir zahlen, wenn wir kämpfen. Es ist eine regelrechte Kettenreaktion, die wir in uns auslösen. Hören wir auf zu kämpfen, fühlen wir unsere Gefühle wieder ursprünglicher und echter. Wir erfahren die Situationen ursprünglicher, wenn wir uns weniger einmischen. Hier beginnt die Heilung unseres Inneren. Wenn unsere unangenehmen Gefühle uns in Zukunft wieder einholen, fürchten wir sie auch weniger.

Damit einhergehend müssen wir wieder lernen, das Leben anzunehmen. So wie es ist. Es darf so sein. Wir schließen Frieden mit unserem Leben. Das mag wie eine Phrase klingen, doch setzen wir dies wirklich um, wird sich unser Leben leichter und mehr im Fluss anfühlen. Die berufliche Situation mag unzufriedenstellend sein, der Chef mag ein unangenehmer Mensch sein, der Partner mag öfters anstrengend erscheinen, aber alles darf erst einmal so sein, ohne sich ändern zu müssen. Wir müssen aufhören, gegen das, was ist, anzukämpfen. Sondern wir müssen es voll und ganz erlauben, so wie es ist.

Erst hier entsteht der Raum, in dem wir uns die Frage stellen können, wie wir denn auf unseren Partner wirken, was er, oder unser Chef und unsere Kollegen für ein Bild von uns haben. Hier beginnt Selbstreflexion, in der bereits Änderungen verborgen liegen. Wenn wir erkennen, dass wir auf unseren Partner, den Chef oder die Kollegen vielleicht ähnlich anstrengend oder unangenehm wirken, wie sie auf uns, ist das eine elementare Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist so wertvoll, dass sie uns verändern wird. Erkenntnis bringt immer Veränderung mit sich.

Erst dann werden wir unser Leben als ein Leben voller Möglichkeiten erkennen. Es ist nicht nur dazu da, uns zu tadeln und ausschließlich in schwierige Situationen zu bringen. Das bedeutet nicht, dass es keine Herausforderungen im Leben mehr geben wird – die wird es immer geben. Aber wir hören auf, uns selbst aus unserem eigenen Leben auszugrenzen. Das ist ungemein befreiend.

Unser pausenloser Kampf hält uns dauerhaft beschäftigt, anstatt dass wir leben. Erlaube dir, dass sich nichts ändern muss. Erlaube dir, dass du so wie du bist, vollkommen bist. Öffne dich dafür, das Leben so anzusehen, wie es ist. Und damit nicht dein Leben als das zu betrachten, was deine inneren Filter von Wut, Angst, Neid… daraus machen. Wenn du dir erlaubst, so zu sein, wie du bist, hört dein Kampf gegen das Leben und der Versuch, permanent etwas anderes sein und haben zu wollen, auf. Dies wird dich entspannen und dir ein Gefühl von innerem Frieden vermitteln und in diesem Frieden wird alles von ganz allein seinen Lauf nehmen. Erlaube dir, dass dein Leben dich durch tolle, aber auch durch fordernde Momente mitnehmen darf, damit dein Inneres sich vollständig zeigen und erblühen kann. Schließe Frieden mit dir und deinem Leben.

-Eure Diana Hellers-

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Mit sich selbst Frieden schließen, Diana Hellers