Jeder Mensch durchlebt mindestens einmal in seinem Leben eine sehr schwere Zeit, wie etwa eine schwere Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen durch Trennung oder Tod. Nicht jedem gelingt es in dieser Zeit, den Sinn solcher Erfahrungen zu erkennen, sie bewusst zu durchleben, um dann schließlich gestärkt und als reiferer Mensch daraus hervorzugehen.

So geschieht es, dass viele Menschen in dieser traumatischen Erfahrung unbewusst auf verschiedenen Ebenen steckenbleiben. Es gelingt ihnen nicht, diese schwere Zeit zu verarbeiten und hinter sich zu lassen. Folglich nimmt sie sehr starken Einfluss auf das weitere Leben. Es stellen sich dauerhaft belastende Gefühle wie Trauer, Angst, Wut oder Verzweiflung ein, sie werden zur Normalität und lassen diese Menschen schließlich abstumpfen, damit sie dies nicht mehr dauerhaft fühlen müssen. Dies stellt einen der Gründe dar, wieso große Teile unserer heutigen Gesellschaft abgestumpft wirken.

Solche schweren Zeiten treten jedoch nicht zufällig auf, sondern dienen immer unserem inneren Wachstum und unserer Bewusstwerdung. Um solche Phasen leichter bewältigen zu können, bekommen wir vom Leben immer wieder positive Impulse – meist aus vollkommen unerwarteter Richtung, die als Lichtblicke in diesen schweren Zeiten dienen.

Solche Lichtblicke oder positiven Impulse können jedoch grundsätzlich jederzeit auftreten, das heißt sowohl in persönlichen Krisen als auch im gewöhnlichen Alltag. Sie zu erkennen und zu nutzen gelingt den meisten Menschen jedoch eher während Krisenzeiten, da sie gerade dann auf Hilfe angewiesen sind. Im Alltag hingegen fällt es vielen schwerer, die positiven Impulse für sich zu nutzen, da in dem Moment keine unmittelbare Notwendigkeit dazu besteht und sie dafür aus ihrer gewohnten Routine ausbrechen müssten.

Die positiven Impulse überraschen, da wir nicht mit ihnen rechnen und sie gerade in Momenten einer Krise vollkommen unerwartet auftreten. Sie unterscheiden sich grundsätzlich von unseren Problemen und Themen, von denen wir zu diesem Zeitpunkt umgeben sind. Sie geben uns Raum und innere Weite und lassen für diesen Moment unsere belastenden Gefühle wie Trauer, Angst, Wut oder Verzweiflung verstummen. Sie erzeugen in uns ganz neue Gefühle, erwecken uns aus unserer Routine und öffnen unser Herz. Tauchen die positiven Impulse auf, werden wir in einer ganz anderen Art berührt, als wir es gewohnt sind. Hierbei öffnen sich in uns tiefere Ebenen, in denen wir auch uns selbst berühren und uns selbst ganz nahe sind. In diesen Momenten besteht die Möglichkeit, plötzlich uns selbst und unsere schwere Lebensphase aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten, da, wie zuvor bereits erwähnt, die positiven Impulse inneren Raum schaffen. Sie sind jedoch meist von kurzer Dauer, da die schwere Lebensphase mit ihren Problemen und Themen uns weiterhin dominiert und sehr bald wieder einnimmt. Sie sind jedoch ein deutlicher Hinweis darauf, wie unser Gefühlsleben aussehen kann, nachdem wir diese Phase tiefgreifend verarbeitet und bewältigt haben.

Die positiven Impulse können auf ganz unterschiedliche Art in unser Leben kommen. So kann es sich beispielsweise um eine Idee handeln, die unserem Inneren entspringt und tiefe Freude erzeugt. Es kann aber auch ein Hinweis von außen sein, wie beispielsweise ein Gespräch, welches unseren Blickwinkel vollkommen verändert, oder schlicht die Zuneigung eines Tieres, das uns innerlich berührt und unser Herz öffnet.

Dem neuen Blickwinkel oder den neu eröffneten Gefühlen, die wir durch die positiven Impulse gewonnen haben, sollten wir Beachtung schenken, möchten wir diese Impulse für die Bewältigung unserer schwierigen Zeit optimal nutzen. Sie können ein Anfang sein, Probleme und uns selbst auf ganz andere Art zu betrachten. Folglich wären wir in der Lage, Probleme anders zu lösen, als wir es in der Vergangenheit getan haben. Und so können wir beginnen, neue Wege zu beschreiten.

Schwere Lebensphasen lösen in uns schmerzhafte Gefühle aus. Diese Gefühle sind immer an unsere inneren Wunden vergangener Erfahrungen gebunden. Unsere Aufgabe besteht also während solcher Zeiten darin, diese aufkommenden Gefühle nicht zu verdrängen, zu leugnen oder zu umgehen. Ganz im Gegenteil: Wir sollen uns dieser Gefühle und den damit verbundenen Wunden bewusst werden, die sich während schwerer Zeiten am deutlichsten zeigen. Durchleben wir solche Krisen also bewusst, dann ist das immer eine Chance, alte innere Wunden kennenzulernen und zu heilen.
Gelingt uns dies nicht allein, empfiehlt es sich, Hilfe von außen zu holen. Ein Außenstehender hat immer einen neutraleren Blick auf uns als wir selbst.

Haben wir diese schwere Zeit jedoch erst einmal vollständig bewältigt, werden wir rückblickend sagen können, dass uns diese Zeit zwar herausgefordert hat, sie aber dennoch wertvoll für uns war. Wir fühlen uns reifer und gewachsen, da wir durch das Heilen von Wunden neue Einsichten über uns selbst gewonnen haben und uns mehr Energie im Leben zur Verfügung steht. Nach der Überwindung dieser Zeit stellen wir fest, dass die belastenden Gefühle, wie Trauer, Angst, Wut oder Verzweiflung, die für diese Zeit bezeichnend waren, nun nicht mehr auftreten. Gleichzeitig erwartet uns nach dieser Zeit auf vielen verschiedenen Ebenen ein besseres Leben. Mit dem Heilen innerer Wunden haben wir ein reineres Resonanzfeld erschaffen, das unserer wahren Essenz näher kommt.

Durchleben wir diese schweren Phasen hingegen nicht bewusst, werden wir aufgrund unserer inneren Wunden früher oder später wieder in ähnlich schwierige Situationen geraten, weil diese unser Resonanzfeld bilden und folglich ähnliche Lebensereignisse anziehen. Wollen wir rückblickend lieber nicht an diese schwere Zeit erinnert werden, und empfinden wir in diesem Zusammenhang weiterhin Trauer, Angst, Wut oder Verzweiflung, dann ist das ein Hinweis darauf, dass wir diese Phase noch nicht komplett verarbeitet haben. Die Wunden, die mit dieser Lebensphase in Resonanz standen, liegen dann immer noch unverändert in uns verborgen, was auch der Grund dafür ist, wieso nach dieser schweren Zeit noch kein besseres Leben eingetreten ist. In dem Fall haben wir die schwere Zeit verdrängt, um unsere schmerzhaften Gefühle und die damit verbundenen Wunden nicht fühlen zu müssen. Wir befinden uns so eher auf dem Weg der Abstumpfung. Neue Gedanken zu diesem Thema wirbeln die belastenden Gefühle immer wieder auf. Weiterentwicklung und Wachstum haben dann nicht in dem Maße stattgefunden, wie es für ein wirklich erfülltes Leben nötig wäre.

Schwere Phasen im Leben können also zusammenfassend gesehen entweder dazu führen, dass unsere Gefühle weiter abstumpfen, während wir gleichzeitig versuchen, möglichst unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Oder wir können in solchen Zeiten tief in uns blicken und versuchen, unsere inneren Wunden zu erkennen und anschließend zu heilen. Durchlebt man diesen Prozess bewusst, verbessert sich danach das Leben deutlich und wir können erfüllter leben.

-Eure Diana Hellers-

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Positiven Impulsen folgen, Diana Hellers