„Mein Kind hört im Supermarkt oft nicht auf mich und wird trotzig, weil es sich an der Kasse in den Kopf gesetzt hat, noch einen Schokoriegel zu bekommen. Wieso tut mein Kind das und was kann ich dagegen tun? Wie kann ich das Verhalten meines Kindes sanft ändern, ohne es zu bevormunden?“

Du bist regelmäßig mit deinem vierjährigen Kind im Supermarkt, nachdem du es aus dem Kindergarten abgeholt hast. Dein Kind ist dabei häufig unruhig, besonders an der Kasse beim Auspacken des Warenkorbs und dem Einpacken der Waren, wo es sehr stressig zugehen kann. Du bist im Zeitdruck, weil du als nächstes dein älteres Kind aus der Schule abholen und zum Training bringen musst, bevor du dann letztendlich mit deinem Kind aus dem Kindergarten nach Hause kommst. Zu Hause gibt es dann weitere Dinge zu erledigen, wie Putzen und Essen vorbereiten, damit das Abendbrot bereit steht, wenn alle Familienmitglieder nach Hause kommen.
Doch anstelle, dass dich dein Kind in solchen Situationen unterstützt und möglichst still, rasch und unauffällig durch den Kassenbereich geht, besteht es regelmäßig darauf, unbedingt und sofort einen Schokoriegel zu bekommen. Verweigerst du dies, dann will dein Kind einen anderen Riegel haben, der ebenfalls in den untersten Regalen im Blickfeld von Kinderaugen liegt. Solche Situationen machen dich wütend. Du verneinst und bleibst fest in deiner Entscheidung. Doch dein Kind gibt nicht auf und besteht auf etwas Süßes. Was dann folgt, ist immer das gleiche Szenario. Die Situation spitzt sich zu und es fällt dir schwer, dein Kind wieder unter Kontrolle zu bringen und den Supermarkt möglichst ohne diesen Schokoriegel zu verlassen. Es ist dir peinlich und du schämst dich für das Verhalten deines Kindes. Die Schlange an der Kasse hinter dir ist genervt, die Kassiererin ungeduldig, weil du dadurch deine Waren nicht schnell genug wieder einpackst. Die Situation ist anstrengend für alle.

Um das Verhalten deines Kindes genauer zu verstehen, empfiehlt es sich, verschiedene Ebenen dieser Situation zu betrachten.

Die erste Beobachtung deinerseits könnte darin liegen, dass du für gewöhnlich dein Kind aus dem Kindergarten abholst und dann die Einkäufe anschließt. Für das Kind, das den ganzen Tag getrennt von dir war, steht nach dem Wiedersehen an erster Stelle das Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Liebe. Dadurch, dass aber sofort im Anschluss die nächste herausfordernde Situation ansteht, nämlich im stressigen Supermarkt die Einkäufe zu erledigen, werden die Bedürfnisse des Kindes nicht wahrgenommen und gehen im Alltagsstress unter. Das Verlangen nach dem Schokoriegel dient dann als Ersatzbefriedigung für sein Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Liebe und rückt wie aus dem Nichts und sehr plötzlich an erste Stelle.

Da sich solche Ereignisse regelmäßig wiederholen, kannst du ebenfalls versuchen herauszufinden, was unmittelbar vor solchen Ereignissen stattfindet. Du könntest auch der Frage nachgehen, wieso das Verlangen deines Kindes nach dem Schokoriegel zwar sehr oft und plötzlich, aber nicht immer auftritt, das heißt versuchen, den Auslöser solcher Situationen herauszufinden. Meist hat der Erwachsene, Mutter oder Vater, in genau diesem Moment wie automatisch und auf unbewusster Ebene sein Herzchakra geschlossen. So etwas geschieht häufig in Eile und Stress, wenn man unangenehme Situationen möglichst schnell hinter sich lassen will. Vielleicht hast du auch eine Mitteilung deines Kindes ignoriert, weil dir in dem Moment Zeit und Ruhe dafür gefehlt haben. Damit verschließt du dich jedoch und blockierst deine Liebe, die als Energie aus dem Herzen strömt und unterbindest den Fluss dieser Energie. Folglich fließt diese Energie auch nicht mehr zu deinem Kind. Dies nimmt das Kind sehr genau wahr und äußert sein Verlangen dann sofort in etwas anderem, wie etwa dem Schokoriegel. Vielleicht erinnert sich das Kind auch daran, dass ihm ein Schokoriegel schon bei ähnlichen Situationen geholfen hat.

Das Problem liegt nicht im Verlangen des Kindes nach dieser Schokolade, allerdings kann dieses Verhalten das wirkliche Problem aufzeigen, nämlich, dass das Kind Liebe, Geborgenheit und Nähe vermisst und dafür nach einer Ersatzbefriedigung sucht. Der Schokoriegel und das Verlangen danach sind der Auslöser und zeigen das dahinterliegende Problem auf, welches gesehen werden will.

Wärst du dem Drängen deines Kindes nachgekommen und hättest ihm den Schokoriegel gekauft, würde dein Kind ruhig werden – zumindest solange, wie dies vom Kind als spannend empfunden wird oder bis der Riegel aufgegessen worden ist. Das Kind hätte dann seine Sinne auf den Genuss gelenkt und wäre darin vertieft, was es einerseits entspannt. Andererseits stillt es sich auf unbewusste Weise damit selbst sein Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Geborgenheit. Das Kind kann so zu sich kommen und innerlich ruhig werden, auch wenn das Umfeld drum herum hektisch ist.

Nun musst du dein Kind natürlich nicht permanent mit Süßigkeiten füttern, um solche Krisensituationen wie im Supermarkt zu vermeiden. Es gibt Möglichkeiten, schon viel früher anzusetzen, damit solche Probleme eher selten oder vielleicht sogar gar nicht erst auftreten. Die Lösung des Problems liegt langfristig auch nicht darin, elternfreundliche Kassen anzusteuern, sondern dich selbst stärker zu beobachten und zu hinterfragen und dadurch auch dauerhaft solche Probleme zu lösen.

Konkret bedeutet das, im Alltag darauf zu achten, deinem Kind insbesondere nach Zeiten der Trennung, wie etwa nach dem Kindergarten, Raum und Zeit zu geben, die es braucht, um wieder in die Nähe zu dir zu kommen. Weiterhin könntest du überlegen, ob nicht die Möglichkeit besteht, dem Kind weniger Stress zuzumuten und die Einkäufe bereits vor dem Kindergarten zu erledigen. Alles, was wir Erwachsene als Stress wahrnehmen, wird so auch von Kindern empfunden.
Du könntest versuchen, auch in solch stressigen Situationen dein Herz offen zu halten, wenn dein Kind im Supermarkt dir gegenüber seine Bedürfnisse äußert. Es ist auch möglich, Kunden in der Schlange vorzulassen, dich für einige Augenblicke ganz auf dein Kind einzulassen, in eure gemeinsame Welt einzutauchen und den Supermarkt einfach mal Supermarkt sein zu lassen, bevor ihr den Einkauf wieder fortsetzt und abschließt.
Du hast sicherlich selbst schon oft erlebt, dass ein dringender Wunsch des Kindes, wie zum Beispiel das Verlangen nach Süßem, auf einmal und wie aus dem Nichts wieder verschwinden kann und das Kind wieder ganz friedlich wird. In solchen Situationen sind viele Erwachsene meist ratlos über den plötzlichen Wandel ihres Kindes. Das Kind bekommt jedoch auf emotionaler und energetischer Ebene genau das, was es braucht, und hat dafür auch eine sehr klare Wahrnehmung. Damit wird die Ersatzbefriedigung durch einen Schokoriegel überflüssig.

In diesem Sinne ermutige ich dich, in jeder Situation, so herausfordernd und turbulent sie im Außen auch sein mag, stets bei dir und aufmerksam dir selbst gegenüber zu bleiben. Beobachte dich genau, wenn du in einem stressigen Umfeld bist, ob du, trotz allem, was um dich herum geschieht, in deiner Mitte und in deiner inneren Ruhe verweilen kannst.

Alles Liebe,
-Deine Diana Hellers-

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Schokoriegel im Kassenbereich, Diana Hellers