„Immer wieder werde ich von anderen Menschen stark abgelehnt und ich habe große Ängste genau davor. Ich mache seit 8 Jahren Seminare, lerne dadurch viele neue Leute kennen, doch es entsteht keine dauerhafte Freundschaft. Alle verschwinden schnell wieder aus meinem Leben. Selbst meine Seminarleiter wollen nach kurzer Zeit nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich bin doch der Schüler und erwarte doch nur, da abgeholt zu werden, wo ich stehe. Ich fühle mich alleine und verstehe nicht, warum mir die Menschen aus dem Weg gehen, teils sogar Angst vor mir haben. Was soll ich tun? Ich sehne mich nach Freunden solange ich denken kann“.
Mit dem, was du in deiner Frage beschreibst, bist du nicht allein. Viele meiner Klienten sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Sie sind als Kind auf Ablehnung gestoßen, haben Anerkennung nur unter Bedingungen erhalten, wurden bei guter Leistung gelobt und bei schlechter bestraft. Dein Gefühl, abgelehnt zu werden und deine Angst davor, sind sehr alt und tief in deinem Inneren verankert.
Da diese Erfahrung unverarbeitet in dir liegt, wiederholen sich in deinem Leben Erfahrungen genau solcher Art immer wieder. In der Regel wird von deiner Seite aus unbewusst immer wieder etwas vorfallen, was die anderen Menschen aus deinem Leben drängt. Dies bestätigt dann deine alten Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle und ruft sie jedes Mal von Neuem wieder auf.
An erster Stelle solltest du deine Rolle im Kontakt mit anderen Menschen beginnen zu beobachten und versuchen herauszufinden, was du, und nur du alleine, tust, was andere vor den Kopf stoßen könnte, so dass sie sich entscheiden, wieder zu gehen. Da du offenbar leicht viele Leute kennenlernst, liegt es nicht daran, dass es dir schwer fällt, Kontakte zu knüpfen, sondern eben Kontakte und Menschen dauerhaft so zu behandeln, dass sie gerne mit dir zu tun haben. Wenn jemand aus deinem Leben geht, musst du davon ausgehen, dass du etwas gesagt oder getan hast, was den anderen dazu veranlasst, sich zurückzuziehen. Dies passiert in den meisten Fällen unbewusst und sicherlich ohne böse Absicht von deiner Seite aus. Dennoch löst dein Verhalten bei anderen aus, dir lieber aus dem Weg zu gehen.
Richte also deinen Blick auf deine Aktionen, die solchen Momenten vorausgehen. Solange du bei dem Standpunkt bleibst, dass andere gehen und du nicht verstehst, warum sie dies tun, hältst du deine Verhaltensweisen, die den Rückzug des anderen veranlassen, in Trennung, abgespalten und im Unbewussten. Es ist, als sei dir nicht bewusst, dass du andere verletzt, weil du selbst an der Stelle eine Art blinden Fleck hast und die Verletzung nicht fühlst. Nur so ist es möglich, dass du das immer wieder weitergibst und dadurch Erfahrungen dieser Art wiederholen musst. Solche Verhaltensweisen zu erkennen, sich klar zu werden, dass man selbst es ist, der vielleicht Leid erzeugt, kann eine sehr schmerzhafte Erkenntnis sein, die jedoch große Kraft von Veränderung und Transformation in sich trägt.
Verlasse auch deine Opferrolle und Blickweise, dass sich deine Seminarleiter um dich kümmern und dich da abholen müssen, wo du stehst. Es ist das Opfer in dir, das so spricht. Denn was wäre, wenn die Seminarleiter mit ihrem Dir-aus-dem-Weg-gehen dir genau das aufzeigen, was dir bislang nicht bewusst war – dein verletzendes Handeln – und dich dadurch dazu bringen könnten, dies einzusehen, um es schließlich ändern zu können. Deine Einsicht ist absolute Voraussetzung, dass sich für dich wirklich etwas ändert und das kann dir niemand, auch kein Seminarleiter, abnehmen. Es ist eine Erfahrung, die du machen musst. Übernimm wieder voll und ganz Verantwortung dafür, dass nur du etwas lernen und ändern kannst. Nutze Seminare weiterhin gerne, um Menschen kennenzulernen. Und nutze die Kontakte auch dafür, dein Verhalten besser zu ergründen. Stelle die Begegnung und den Kontakt zu diesen unangenehmen und im Unterbewusstsein liegenden Anteilen in dir wieder her, denn erst dann wird sich dauerhaft etwas für dich ändern können. Versuche deinen Blickwinkel von „Keiner will mit mir zu tun haben.“ zu „Warum will keiner mit mir zu tun haben?“ zu ändern. Ergründe, was denn da in dir ist, das sowohl für dich als auch für andere so unangenehm ist, dass weder du noch andere etwas damit zu tun haben wollen.
Du musst also herausfinden, warum du in solche Situationen gerätst. Noch wiederholst du die schmerzhafte Erfahrung der Ablehnung und rufst dein uraltes Gefühl immer wieder auf. Deine Aufgabe besteht darin, das zu durchbrechen. Und dafür wünsche ich dir Mut.
-Deine Diana Hellers-
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