Teil 1

Das Thema Grippe ist am Ende des Winters, pünktlich wie in jedem Jahr, in aller Munde. Ein bösartiger, aggressiver Virus ist überall in der Luft und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir zufällig durch diese Luftwolke gehen und sofort an ihm erkranken. Zu unserer Sicherheit meiden wir die Nähe eines jeden Menschen, der Anzeichen einer Grippe trägt. Uns nahestehende Menschen halten wir dann auf Abstand und sagen: „Komm mir bitte nicht zu nahe.“ Doch was steckt wirklich hinter diesen Grippewellen? Wie sind sie zu verstehen, wenn wir sie auf den dahinterliegenden Ebenen betrachten?

Hierzu ist es ratsam, sich zunächst die typischen Symptome einer Grippe anzusehen. Sie werden meist wie folgt zusammengefasst: Der Erkrankte hat geschwollene Augen, muss häufig niesen, seine Nase läuft, die Augen tränen, sein Hals ist geschwollen. Er fühlt so, als hätte er einen Kloß im Hals und sein Körper fühlt sich matt und müde an. Seine Gliedmaßen sind allesamt schwer und träge. Manche an Grippe erkrankte Menschen fühlen auch eine Enge in der Brust, Druck in den Lungen, und je nach Intensität kommen Fieber und andere Symptome hinzu.

Bleiben wir bei der Betrachtung dieser Symptome, so fällt auf, dass sich eine Grippe häufig kaum von einer starken und zugleich weichen Trauer, bei der der Trauernde weint, unterscheidet. Auch hier sind die Augen geschwollen, die Nase läuft, die Tränen fließen, der Hals ist geschwollen, als hätte der Betroffene einen Kloß im Hals. Der Trauernde fühlt eine Art Enge in der Brust. Seine Gliedmaßen sind in der Art schwer, dass er sich kraftlos fühlt und kein Interesse an äußeren Dingen hat.

Nachdem eine Grippe oder eine starke Trauerphase überwunden sind, treten bemerkenswerterweise ebenfalls die gleichen Veränderungen auf. Die Augen leuchten wieder viel kraftvoller, der Brustraum ist geweitet, der Mensch glücklicher und energiegeladen. Er möchte wieder aktiv am Außenleben teilnehmen. Diese Gemeinsamkeiten sind nicht zufällig, denn Menschen, die von einer Grippe genesen, befreien sich in der gleichen Zeit auch von einer längerfristig unterdrückten Trauer.

Wenn wir tief in uns hinein fühlen, um zu erfahren, was unser Körper in der dunklen Jahreszeit und insbesondere zu Beginn und Ende des Winters am meisten braucht, so sind dies meist Ruhe, Rückzug und Schlaf. Der Körper sehnt sich nach vitamin- und mineralstoffreichem Essen, aber auch nach Bewegung, Tageslicht und Aufgaben, all dies jedoch im Gleichgewicht und in Maßen.

Doch was tun wir in dieser Zeit wirklich? Die meisten von uns stehen morgens viel zu früh auf, warten noch vor Einsetzen der Morgendämmerung widerwillig an Bus- oder Straßenbahnhaltestellen, an Zuggleisen oder im Stau auf dem Weg zu ihrer Arbeit, während sie versuchen, mit Kaffee wach zu werden. Tagsüber sind sie in geschlossenen Räumen künstlichem Licht ausgesetzt. Und abends kommen sie nach Einbruch der Abenddämmerung spät nach Hause, essen etwas „was schnell geht“, um dann vor dem Schlafen gehen noch vor dem Fernseher zu entspannen. Diese Menschen stecken mit viel Kraftaufwand und Mühe sehr viel von ihrer Energie in Dinge, die sie in dieser Intensität und Dauer nicht auf natürliche Weise tun würden. Für die Seele, die hier gnadenlos übergangen wird, bedeutet dies Trauer, die meist nicht gehört und wahrgenommen wird. Und nun kommt die alljährliche Grippewelle und zwingt diese Menschen zu mehr Ruhe, Rückzug und Schlaf. Dies sind die Dinge, die der Körper kurz vor dem Frühling am meisten braucht, damit er mit den ersten Sonnenstrahlen kraftvoll und mit Freude in den Tag starten und das Leben genießen kann.

Leider ist vielen Menschen nicht bewusst, dass eine Grippe in solch einem Fall einen sinnvollen Zweck erfüllt, da sie eine Auszeit darstellt, während der der Körper sich nicht nur physisch erholt, sondern auch psychisch. In der Zeit der Ruhe werden die Grippekranken von einer im Inneren tieferliegenden Trauer befreit. Viele Menschen machen außerdem den Fehler, nach einer Grippeerkrankung und der Befreiung von ihrer Trauer, wieder genau so weiter zu machen wie zuvor. Indem sie nichts ändern, erzeugen sie für die Seele neue Trauer. Diese muss dann zu einem späteren Zeitpunkt in einer erneuten Erkrankung wieder neutralisiert werden. Würden wir mehr auf das Wohlbefinden unserer Seele achten, würde sich dies sehr positiv auf unsere Gesundheit auswirken und wir müssten uns wegen Grippewellen weit weniger Sorgen machen.

Im zweiten Teil werden wir einen Blick auf die Frage werfen, wieso sich aus energetischer Sicht gesehen bei einer Grippe auch das Umfeld ansteckt, und welcher Zusammenhang zwischen der Entstehung von Grippewellen und der Trauer besteht. Dies, und weitere spannende Aspekte zu diesem Thema erfahrt ihr nächste Woche im zweiten Teil.

Alles Liebe und beste Gesundheit wünscht euch,
-Eure Diana Hellers-

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Die alljährliche Grippewelle – Teil 1, Diana Hellers